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279 Einträge
Alexander Kinsky (Wecker Archiv) schrieb am 6. März 2024
Bitte keinen persönlichen Streit im Gästebuch. Danke!
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heike schrieb am 6. März 2024
Liebe Bettina, glaubst du nicht, dass das Team oder die Leute von Konstantin, die die ganzen Beiträge freigeschaltet haben, mir das nicht selbst gesagt hätten, wenn es ihnen nicht gepasst hätte, dass ich hier schreibe? Außerdem: hättest du meine Beiträge gelesen, dann wäre dir nicht entgangen, dass dein Kommentar völlig überflüssig war.
Liebe Bettina, glaubst du nicht, dass das Team oder die Leute von Konstantin, die die ganzen Beiträge freigeschaltet haben, mir das nicht selbst gesagt hätten, wenn es ihnen nicht gepasst hätte, dass ich hier schreibe? Außerdem: hättest du meine Beiträge gelesen, dann wäre dir nicht entgangen, dass dein Kommentar völlig überflüssig war.... Collapse
Bettina schrieb am 5. März 2024
Liebe Heike, ich weiß es zu verstehen, dass wir alle ein Bedürfnis danach haben, uns auszudrücken. Doch deine Kommentare überschwemmen derzeit die Freundschaftsseite von Konstantin, offensichtlich mit deinem Bedürfnis, sich auszutauschen. Dafür ist m.E. nach diese Seite nicht erschaffen. Es ist Konstantin's Seite und gedacht für all jene, die ihm Ausdruck und Dank verleihen wollen, für sein unermüdlichen Wirken. Ich würde mich freuen, wenn du das respektieren könntest. Mein Vorschlag für dich: eröffne eine eigene Seite, deine Seite, im realen Leben oder auf einer Homepage, oder im sozialen Netzwerk. Dort wirst du gewiss gleichgesinnte Menschen finden, die sich gerne mit dir auf Augenhöhe austauschen. Ich wünsche dir alles Gute und v. a gute Freunde, zum Austauschen deiner vielseitigen Gedanken auf Augenhöhe. Herzliche Grüße, Bettina
Liebe Heike, ich weiß es zu verstehen, dass wir alle ein Bedürfnis danach haben, uns auszudrücken. Doch deine Kommentare überschwemmen derzeit die Freundschaftsseite von Konstantin, offensichtlich mit deinem Bedürfnis, sich auszutauschen. Dafür ist m.E. nach diese Seite nicht erschaffen. Es ist Konstantin's Seite und gedacht für all jene, die ihm Ausdruck und Dank verleihen wollen, für sein unermüdlichen Wirken. Ich würde mich freuen, wenn du das respektieren könntest. Mein Vorschlag für dich: eröffne eine eigene Seite, deine Seite, im realen Leben oder auf einer Homepage, oder im sozialen Netzwerk. Dort wirst du gewiss gleichgesinnte Menschen finden, die sich gerne mit dir auf Augenhöhe austauschen. Ich wünsche dir alles Gute und v. a gute Freunde, zum Austauschen deiner vielseitigen Gedanken auf Augenhöhe. Herzliche Grüße, Bettina... Collapse
heike schrieb am 4. März 2024
Und jetzt das letzte Kapitel der Erzählung, Kapitel XII: "Und es fielen vom Körper des Engels die irdischen Hüllen ab, und er kleidete sich in Licht, so dass ein Menschenauge ihn nicht ansehen konnte. Und er sprach lauter, und seine Stimme schien vom Himmel zu tönen. Und der Engel sagte: "Ich begriff, dass die Menschen nicht von der Sorge um sich selbst, sondern von der Liebe leben. Es war der Mutter nicht gegeben, zu wissen, was ihre Kinder für ihr Leben brauchten. Es war dem Reichen nicht gegeben, zu wissen, was er selbst brauchte. Und es ist keinem Menschen gegeben, zu wissen, ob er zum Abend Stiefel oder Leichenschuhe braucht. Als ich Mensch wurde, blieb ich am Leben, nicht weil ich um mich selbst sorgte, sondern weil im Mann, der mich auf der Straße traf, und in seinem Weib die Liebe war, und weil sie sich meiner erbarmten und mich liebgewannen. Die Waisen blieben am Leben, nicht weil man für sie sorgte, sondern weil im Herzen einer fremden Frau die Liebe war, weil sie sich ihrer erbarmte und sie liebgewann. Denn die Menschen leben nicht davon, dass sie für sich selbst sorgen, sondern dass in den Menschen die Liebe ist. Ich wusste auch früher, dass Gott den Menschen das Leben gegeben , und dass er will, dass die Menschen leben; jetzt begriff ich noch etwas anderes. Nun begriff ich noch dies: Gott wollte nicht, dass die Menschen jeder für sich leben, und darum eröffnete er ihnen nicht, was jeder für sich braucht; er wollte aber, dass sie in Gemeinschaft und Eintracht leben, und darum eröffnete er ihnen, was sie für sich und für alle brauchen. Ich begriff: den Menschen scheint es nur so, als lebten sie von der Sorge um sich selbst; in Wahrheit leben sie nur von der Liebe.... Weiterlesen
Und jetzt das letzte Kapitel der Erzählung, Kapitel XII: "Und es fielen vom Körper des Engels die irdischen Hüllen ab, und er kleidete sich in Licht, so dass ein Menschenauge ihn nicht ansehen konnte. Und er sprach lauter, und seine Stimme schien vom Himmel zu tönen. Und der Engel sagte: "Ich begriff, dass die Menschen nicht von der Sorge um sich selbst, sondern von der Liebe leben. Es war der Mutter nicht gegeben, zu wissen, was ihre Kinder für ihr Leben brauchten. Es war dem Reichen nicht gegeben, zu wissen, was er selbst brauchte. Und es ist keinem Menschen gegeben, zu wissen, ob er zum Abend Stiefel oder Leichenschuhe braucht. Als ich Mensch wurde, blieb ich am Leben, nicht weil ich um mich selbst sorgte, sondern weil im Mann, der mich auf der Straße traf, und in seinem Weib die Liebe war, und weil sie sich meiner erbarmten und mich liebgewannen. Die Waisen blieben am Leben, nicht weil man für sie sorgte, sondern weil im Herzen einer fremden Frau die Liebe war, weil sie sich ihrer erbarmte und sie liebgewann. Denn die Menschen leben nicht davon, dass sie für sich selbst sorgen, sondern dass in den Menschen die Liebe ist. Ich wusste auch früher, dass Gott den Menschen das Leben gegeben , und dass er will, dass die Menschen leben; jetzt begriff ich noch etwas anderes. Nun begriff ich noch dies: Gott wollte nicht, dass die Menschen jeder für sich leben, und darum eröffnete er ihnen nicht, was jeder für sich braucht; er wollte aber, dass sie in Gemeinschaft und Eintracht leben, und darum eröffnete er ihnen, was sie für sich und für alle brauchen. Ich begriff: den Menschen scheint es nur so, als lebten sie von der Sorge um sich selbst; in Wahrheit leben sie nur von der Liebe. Wer in der Liebe bleibet, der bleibet in Gott und Gott in ihm, denn Gott ist die Liebe." Und der Engel sang das Lob des Höchsten, und von seiner Stimme erzitterte das Haus, und es spaltete sich die Decke, und eine Feuersäule erhob sich von der Erde bis zum Himmel. Und Semion, seine Frau und seine Kinder fielen nieder. Und der Engel breitete seine Flügel aus und fuhr gen Himmel. Als Semion zu sich kam, stand das Haus wie vorher, in der Stube aber war niemand außer ihm und den Seinen."... Collapse
heike schrieb am 4. März 2024
Kapitel XI: "Nun begriffen Semion und Matriona, wen sie gekleidet und ernährt hatten und wer bei ihnen gewohnt hatte; und sie weinten vor Angst und vor Freuden. Und der Engel sprach: "Ich blieb allein und nackt im Feld liegen. Ich wusste früher nichts von Menschennot, kannte weder Kälte noch Hunger; nun war ich plötzlich selbst Mensch geworden. Ich litt Hunger und Kälte und wusste nicht, was ich anfangen sollte. Ich sah im Feld eine Kapelle stehen, die die Menschen Gott zu Ehren gebaut hatten; ich ging zur Kapelle, um in ihr Zuflucht zu finden. Doch die Kapelle war verschlossen, und ich konnte nicht hinein. Ich setzte mich hinter die Kapelle, um mich gegen den Wind zu schützen. Es war Abend geworden, ich war hungrig und vor Kälte beinahe erstarrt. Plötzlich sah ich einen Mann auf der Straße vorbeigehen; er trug ein Paar Filzstiefel in der Hand und redete mit sich selbst. Es war das erste sterbliche Menschenantlitz, das ich nach meiner Menschwerdung sah; das Gesicht kam mir so schrecklich vor, dass ich mich wegwandte. Und ich hörte, wie dieser Mann sich fragte, wie er seinen Leib vor dem Frost schützen, wie er sein Weib und seine Kinder ernähren solle. Da sagte ich mir: > Ich leide Hunger und Kälte, dieser Mensch aber denkt nur daran, wie er einen Pelz für sich und seine Frau anschaffen und wie er sich ernähren soll. So ein Mensch kann mir sicher nicht helfen. Du wirst erfahren, was in den Menschen ist. Der Mensch versorgt sich für ein Jahr und weiß nicht, dass er noch kaum bis zum Abend zu leben hat.Du wirst begreifen, was den Menschen nicht gegeben ist. Die Mutter hat mich um Gnade für die Kinder angefleht, und ich glaubte wie die Mutter, dass die Kinder ohne Vater und Mutter nicht leben... Weiterlesen
Kapitel XI: "Nun begriffen Semion und Matriona, wen sie gekleidet und ernährt hatten und wer bei ihnen gewohnt hatte; und sie weinten vor Angst und vor Freuden. Und der Engel sprach: "Ich blieb allein und nackt im Feld liegen. Ich wusste früher nichts von Menschennot, kannte weder Kälte noch Hunger; nun war ich plötzlich selbst Mensch geworden. Ich litt Hunger und Kälte und wusste nicht, was ich anfangen sollte. Ich sah im Feld eine Kapelle stehen, die die Menschen Gott zu Ehren gebaut hatten; ich ging zur Kapelle, um in ihr Zuflucht zu finden. Doch die Kapelle war verschlossen, und ich konnte nicht hinein. Ich setzte mich hinter die Kapelle, um mich gegen den Wind zu schützen. Es war Abend geworden, ich war hungrig und vor Kälte beinahe erstarrt. Plötzlich sah ich einen Mann auf der Straße vorbeigehen; er trug ein Paar Filzstiefel in der Hand und redete mit sich selbst. Es war das erste sterbliche Menschenantlitz, das ich nach meiner Menschwerdung sah; das Gesicht kam mir so schrecklich vor, dass ich mich wegwandte. Und ich hörte, wie dieser Mann sich fragte, wie er seinen Leib vor dem Frost schützen, wie er sein Weib und seine Kinder ernähren solle. Da sagte ich mir: > Ich leide Hunger und Kälte, dieser Mensch aber denkt nur daran, wie er einen Pelz für sich und seine Frau anschaffen und wie er sich ernähren soll. So ein Mensch kann mir sicher nicht helfen. Du wirst erfahren, was in den Menschen ist. Der Mensch versorgt sich für ein Jahr und weiß nicht, dass er noch kaum bis zum Abend zu leben hat.Du wirst begreifen, was den Menschen nicht gegeben ist. Die Mutter hat mich um Gnade für die Kinder angefleht, und ich glaubte wie die Mutter, dass die Kinder ohne Vater und Mutter nicht leben könnten; doch eine fremde Frau hat sie ernährt und großgezogen.< Als die Frau so gerührt die fremden Kinder anblickte und weinte, sah ich in ihr den lebendigen Gott, und ich begriff, wovon die Menschen leben. Gott hatte mir das letzte Wort offenbart und mir verziehen. Und ich lächelte zum dritten Mal." "... Collapse
heike schrieb am 4. März 2024
Kapitel X: "Die Frau mit den Kindern war fortgegangen, da stand auch Michailo auf, legte die Arbeit weg, nahm die Arbeitsschürze ab, verbeugte sich vor dem Meister und der Meisterin und sprach: "Verzeiht mir, Meister und Meisterin. Gott hat mir verziehen, verzeiht auch ihr." Und die Schustersleute sahen, dass von Michailo ein Licht ausging. Semion verneigte sich vor ihm und sagte: "Ich sehe, Michailo, dass du kein gewöhnlicher Mensch bist. Ich darf dich nicht zurückhalten und darf dich nach nichts fragen. Sage mir aber nur das eine: Warum warst du, als ich dich fand und nach Hause brachte, düster, und als Matriona dir das Essen reichte, lächeltest du und wurdest von nun an lichter? Als der Herr die Stiefel bestellte, lächeltest du zum zweiten Male und wurdest noch lichter; und jetzt, als die Frau mit den Mädchen kam, lächeltest du zum dritten Male und wurdest ganz licht! Sage mir, Michailo, warum geht von dir dieses Licht aus, und warum lächeltest du dreimal?" Und Michailo erwiderte: "Das Licht geht von mir aus, weil Gott mich früher strafte und mir jetzt verziehen hat. Ich lächelte dreimal, weil ich drei Worte Gottes erfassen musste. Diese Worte Gottes habe ich nun begriffen; das erste Wort begriff ich, als deine Frau sich meiner erbarmte; da lächelte ich zum ersten Male. Das andere Wort erkannte ich, als der Reiche die Stiefel bestellte; da lächelte ich zum anderen Male. Und jetzt, als ich die Mädchen sah, begriff ich das dritte und letzte Wort Gottes und lächelte zum dritten Male." Und Semion sagte: ""Sage mir, Michailo, wofür hat dich Gott gestraft , und wie lauten jene Worte Gottes, damit auch ich sie kenne." Und Michailo antwortete: "Gott strafte mich, weil ich ungehorsam war. Ich war ein Engel im Himmel und habe einen Befehl Gottes nicht befolgt. Ich war... Weiterlesen
Kapitel X: "Die Frau mit den Kindern war fortgegangen, da stand auch Michailo auf, legte die Arbeit weg, nahm die Arbeitsschürze ab, verbeugte sich vor dem Meister und der Meisterin und sprach: "Verzeiht mir, Meister und Meisterin. Gott hat mir verziehen, verzeiht auch ihr." Und die Schustersleute sahen, dass von Michailo ein Licht ausging. Semion verneigte sich vor ihm und sagte: "Ich sehe, Michailo, dass du kein gewöhnlicher Mensch bist. Ich darf dich nicht zurückhalten und darf dich nach nichts fragen. Sage mir aber nur das eine: Warum warst du, als ich dich fand und nach Hause brachte, düster, und als Matriona dir das Essen reichte, lächeltest du und wurdest von nun an lichter? Als der Herr die Stiefel bestellte, lächeltest du zum zweiten Male und wurdest noch lichter; und jetzt, als die Frau mit den Mädchen kam, lächeltest du zum dritten Male und wurdest ganz licht! Sage mir, Michailo, warum geht von dir dieses Licht aus, und warum lächeltest du dreimal?" Und Michailo erwiderte: "Das Licht geht von mir aus, weil Gott mich früher strafte und mir jetzt verziehen hat. Ich lächelte dreimal, weil ich drei Worte Gottes erfassen musste. Diese Worte Gottes habe ich nun begriffen; das erste Wort begriff ich, als deine Frau sich meiner erbarmte; da lächelte ich zum ersten Male. Das andere Wort erkannte ich, als der Reiche die Stiefel bestellte; da lächelte ich zum anderen Male. Und jetzt, als ich die Mädchen sah, begriff ich das dritte und letzte Wort Gottes und lächelte zum dritten Male." Und Semion sagte: ""Sage mir, Michailo, wofür hat dich Gott gestraft , und wie lauten jene Worte Gottes, damit auch ich sie kenne." Und Michailo antwortete: "Gott strafte mich, weil ich ungehorsam war. Ich war ein Engel im Himmel und habe einen Befehl Gottes nicht befolgt. Ich war ein Engel im Himmel, und Gott hatte mich auf die Erde geschickt, die Seele einer Frau zu holen. Ich flog zur Erde herab und sah die Frau krank auf ihrem Lager liegen; sie hatte eben Zwillinge, zwei Mädchen, zur Welt gebracht. Die Kinder regten sich neben der Mutter, und die Mutter war so schwach, dass sie sie nicht an die Brust legen konnte. Als die Frau mich sah, begriff sie, dass Gott mich gesandt hatte, um ihre Seele zu holen. Da weinte sie und sprach: > Engel Gottes! Meinen Mann hat man eben begraben, ihn erschlug ein Baum im Wald. Ich habe weder Schwester noch Muhme noch Großmutter; ich habe niemand, der meine Kinder großziehen könnte. Lass mir meine Seele, damit ich meine Kinder ernähre und großziehe. Ohne Vater und ohne Mutter können sie nicht leben. Ich hörte auf die Mutter und legte ihr das eine Kind an die Brust, gab ihr das andere in die Arme und flog hinauf zu Gott. Ich kam zu Gott und sagte: > Ich kann der Mutter die Seele nicht nehmen. Den Vater erschlug ein Baum, die Mutter gebar Zwillinge und fleht, dass ich ihr die Seele lasse. Sie sagt: Lass mich meine Kinder großziehen. Ohne Vater und Mutter können sie nicht leben. Und so habe ich der Mutter ihre Seele gelassen. Geh, hole die Seele! Du wirst drei Worte begreifen: du wirst begreifen, was in den Menschen ist, und was den Menschen nicht gegeben ist, und wovon die Menschen leben. Wenn du dies begriffen hast, darfst du in den Himmel zurückkehren.< Ich flog auf die Erde zurück und nahm der Mutter die Seele. Die Kinder fielen ihr von den Brüsten. Der Leichnam drückte dem einem Mädchen ein Beinchen ein, und so wurde es lahm. Ich erhob mich über dem Dorf, um die Seele zu Gott zu tragen; mich ergriff aber ein Sturmwind, meine Flügel fielen ab, die Seele flog allein zu Gott empor, und ich fiel an der Landstraße auf die Erde." "... Collapse
heike schrieb am 4. März 2024
Kapitel IX: "Die Frau wurde gesprächig und erzählte: "Es war vor sechs Jahren. In einer Woche haben die Kinder beide Eltern verloren: den Vater hatte man am Dienstag begraben, und die Mutter starb gleich am Freitag. Der Vater starb drei Tage vor der Geburt der Kinder, die Mutter kaum einen Tag nach der Geburt. In jener Zeit lebte ich mit meinem Mann im Dorf, und die Leute waren unsere nächsten Nachbarn. Der Vater der Kinder arbeitete im Wald. Ein Baum fiel auf ihn, quer über seinen Körper, und traf ihn mit solcher Wucht, dass ihm die Eingeweide heraustraten. Kaum hatte man ihn nach Hause gebracht, als er seinen Geist aufgab. Die Bäuerin gebar aber in der gleichen Woche Zwillinge, eben diese beiden Mädchen. Die Leute lebten arm und einsam, und die Frau war ganz allein im Haus, hatte weder eine Alte noch ein Mädchen. Sie war allein, als sie die Kinder zur Welt brachte, und allein, als sie starb. Als ich am nächsten Morgen zu ihr kam, um nach ihr zu sehen, war die Arme schon erstarrt. Im Todeskampf hatte sie einem der Mädchen - dem da - das Füßchen eingedrückt und verrenkt. Die Bauern kamen ins Haus, wuschen und bekleideten die Leiche, zimmerten einen Sarg und beerdigten die Frau. Alles machten die guten Leute. Die Mädchen waren nun allein auf der Welt. Was sollte man mit ihnen anfangen? Ich war die einzige Frau im Dorf, die um jene Zeit ein Kind stillte. Mein Erstgeborener war damals acht Wochen alt. Ich nahm also die Mädchen vorläufig zu mir. Die Bauern hielten Rat, was man mit den Kindern anfangen sollte; sie sagten mir: > Behalte die Kinder vorläufig bei dir, Maria, wir werden uns inzwischen überlegen, wie man sie unterbringen kann ...< Ich reichte die Brust zuerst dem unversehrten Kind, denn... Weiterlesen
Kapitel IX: "Die Frau wurde gesprächig und erzählte: "Es war vor sechs Jahren. In einer Woche haben die Kinder beide Eltern verloren: den Vater hatte man am Dienstag begraben, und die Mutter starb gleich am Freitag. Der Vater starb drei Tage vor der Geburt der Kinder, die Mutter kaum einen Tag nach der Geburt. In jener Zeit lebte ich mit meinem Mann im Dorf, und die Leute waren unsere nächsten Nachbarn. Der Vater der Kinder arbeitete im Wald. Ein Baum fiel auf ihn, quer über seinen Körper, und traf ihn mit solcher Wucht, dass ihm die Eingeweide heraustraten. Kaum hatte man ihn nach Hause gebracht, als er seinen Geist aufgab. Die Bäuerin gebar aber in der gleichen Woche Zwillinge, eben diese beiden Mädchen. Die Leute lebten arm und einsam, und die Frau war ganz allein im Haus, hatte weder eine Alte noch ein Mädchen. Sie war allein, als sie die Kinder zur Welt brachte, und allein, als sie starb. Als ich am nächsten Morgen zu ihr kam, um nach ihr zu sehen, war die Arme schon erstarrt. Im Todeskampf hatte sie einem der Mädchen - dem da - das Füßchen eingedrückt und verrenkt. Die Bauern kamen ins Haus, wuschen und bekleideten die Leiche, zimmerten einen Sarg und beerdigten die Frau. Alles machten die guten Leute. Die Mädchen waren nun allein auf der Welt. Was sollte man mit ihnen anfangen? Ich war die einzige Frau im Dorf, die um jene Zeit ein Kind stillte. Mein Erstgeborener war damals acht Wochen alt. Ich nahm also die Mädchen vorläufig zu mir. Die Bauern hielten Rat, was man mit den Kindern anfangen sollte; sie sagten mir: > Behalte die Kinder vorläufig bei dir, Maria, wir werden uns inzwischen überlegen, wie man sie unterbringen kann ...< Ich reichte die Brust zuerst dem unversehrten Kind, denn ich dachte mir, dass es sich gar nicht verlohne, das erdrückte Kind zu stillen; es werde ja sowieso sterben. Dann aber tat es mir doch leid; wofür sollte die unschuldige Seele leiden? Ich stillte also beide Mädchen; und so gelang es mir, alle drei Kinder - meinen Jungen und die Zwillinge _ aufzuziehen. Ich war um jene Zeit jung und kräftig und hatte genug zu essen. Auch gab mir Gott soviel Milch, dass sie überfloss. Ich stillte immer zwei zugleich, und das dritte musste warten. Wenn eines genug hatte, legte ich das dritte an die Brust. Doch Gott gefiel es, dass ich die beiden fremden Kinder großzog und mein eigenes Kind, als es zwei Jahre alt war, begrub. Mehr Kinder gab mir Gott nicht. Wir sind inzwischen wohlhabend geworden und wohnen jetzt hier in der Mühle, die dem Kaufmann gehört. Mein Mann bekommt ein großes Gehalt und wir leben ohne Sorgen. Eigene Kinder haben wir nicht. Wie einsam wäre doch mein Leben, wenn ich diese Kinder nicht hätte! Wie sollte ich sie nicht lieben! Ich habe ja nur sie: sie sind das Wachs meiner Lebenskerze." Die Frau umarmte das hinkende Kind mit der einen Hand und wischte sich mit der anderen die Tränen von den Augen. Und Matriona seufzte und sagte: "Recht hat das Sprichwort: Ohne Vater und Mutter können Kinder leben, ohne Gott aber nicht." So redeten sie untereinander, da ging plötzlich ein Schein wie Wetterleuchten von der Ecke aus, wo Michailo saß, und erhellte das ganze Zimmer. Alle sahen sich nach Michailo um; er saß still auf seiner Bank, die Hände auf den Knien gefaltet, blickte nach oben und lächelte."... Collapse
Bettina schrieb am 3. März 2024
Lieber Konstantin, endlich hat die Sonne uns wieder, und mit ihr all die verzaubernden Lieder. Ich wünsche dir gutes Gelingen und Freude für deine zeitnah beginnende Tour, "Lieder meines Lebens". "Nur a Tropferl im Meer"- Konstantin Wecker https://youtu.be/bgwGAn-vG94?si=vXcSld6nOmcyHkZg . Umarmung, Bettina
Lieber Konstantin, endlich hat die Sonne uns wieder, und mit ihr all die verzaubernden Lieder. Ich wünsche dir gutes Gelingen und Freude für deine zeitnah beginnende Tour, "Lieder meines Lebens". "Nur a Tropferl im Meer"- Konstantin Wecker https://youtu.be/bgwGAn-vG94?si=vXcSld6nOmcyHkZg . Umarmung, Bettina... Collapse
heike schrieb am 3. März 2024
Kapitel VIII: "So verging das zweite Jahr und das dritte Jahr; sechs Jahre wohnte Michailo bereits bei Semion. Seine Lebensweise war dieselbe geblieben. Er ging nie aus, sprach kein unnützes Wort und hatte während der ganzen Zeit nur zweimal gelächelt: das eine Mal, als ihm Matriona das Abendbrot reichte, und das zweite Mal als er den Herrn sah. Semion war mit seinem Gesellen immer zufrieden. Er fragte ihn auch nie mehr, woher er stammte; er fürchtete nur das eine, dass Michailo ihn verlassen möchte. Einmal saßen sie alle zu Hause. Die Meisterin machte sich am Herd zu schaffen, die Kinder sprangen auf den Bänken herum und blickten zu den Fenstern hinaus. Semion nähte vor dem einem Fenster, Michailo nagelte or dem anderen Fenster an einem Absatz. Ein Junge lief zu Michailo heran, lehnte sich an seine Schulter und sah zum Fenster hinaus. "Onkel Michailo, sieh mal hin: Die Kaufmannsfrau mit d3n Mädchen will wohl zu uns? Eines der Mädchen hinkt." Als der Junge dies gesagt hatte, ließ Michailo seine Arbeit liegen, wandte sich zum Fenster und blickte auf die Straße. Darüber wunderte sich Semion. Michailo hatte ja noch nie auf die Straße geschaut, jetzt sah er aber unverwandt zum Fenster hinaus und konnte sich gar nicht satt sehen. Auch Semion sah hinaus: auf sein Haus ging wirklich eine sauber gekleidete Frau zu und führte an jeder Hand ein kleines Mädchen. Die Mädchen trugen Pelzmäntel und bunt gemusterte Kopftücher und sahen einander so ähnlich, dass man sie kaum voneinander unterscheiden konnte. Nur war bei einem der Mädchen der linke Fuß verkrüppelt, und das Kind hinkte. Die Frau kam in den Hausflur und fand tastend die Türklinke. Sie ließ zuerst die beiden Mädchen eintreten und kam dann selbst in die Stube. "Grüß Gott, Meister und Meisterin!" "Willkommen! Womit kann ich dienen?" Die... Weiterlesen
Kapitel VIII: "So verging das zweite Jahr und das dritte Jahr; sechs Jahre wohnte Michailo bereits bei Semion. Seine Lebensweise war dieselbe geblieben. Er ging nie aus, sprach kein unnützes Wort und hatte während der ganzen Zeit nur zweimal gelächelt: das eine Mal, als ihm Matriona das Abendbrot reichte, und das zweite Mal als er den Herrn sah. Semion war mit seinem Gesellen immer zufrieden. Er fragte ihn auch nie mehr, woher er stammte; er fürchtete nur das eine, dass Michailo ihn verlassen möchte. Einmal saßen sie alle zu Hause. Die Meisterin machte sich am Herd zu schaffen, die Kinder sprangen auf den Bänken herum und blickten zu den Fenstern hinaus. Semion nähte vor dem einem Fenster, Michailo nagelte or dem anderen Fenster an einem Absatz. Ein Junge lief zu Michailo heran, lehnte sich an seine Schulter und sah zum Fenster hinaus. "Onkel Michailo, sieh mal hin: Die Kaufmannsfrau mit d3n Mädchen will wohl zu uns? Eines der Mädchen hinkt." Als der Junge dies gesagt hatte, ließ Michailo seine Arbeit liegen, wandte sich zum Fenster und blickte auf die Straße. Darüber wunderte sich Semion. Michailo hatte ja noch nie auf die Straße geschaut, jetzt sah er aber unverwandt zum Fenster hinaus und konnte sich gar nicht satt sehen. Auch Semion sah hinaus: auf sein Haus ging wirklich eine sauber gekleidete Frau zu und führte an jeder Hand ein kleines Mädchen. Die Mädchen trugen Pelzmäntel und bunt gemusterte Kopftücher und sahen einander so ähnlich, dass man sie kaum voneinander unterscheiden konnte. Nur war bei einem der Mädchen der linke Fuß verkrüppelt, und das Kind hinkte. Die Frau kam in den Hausflur und fand tastend die Türklinke. Sie ließ zuerst die beiden Mädchen eintreten und kam dann selbst in die Stube. "Grüß Gott, Meister und Meisterin!" "Willkommen! Womit kann ich dienen?" Die Frau setzte sich an den Tisch, und die Mädchen schmiegten sich an ihre Knie: sie schienen etwas menschenscheu." "Ich will meinen Mädchen zum Frühjahr Lederschuhe machen lassen." "Das kann ich wohl machen. Wir haben zwar für so kleine Kinder noch nie gearbeitet, werden es aber fertigbringen. Man kann den Kindern Randschuhe nähen, oder auch umgewendete Schuhe mit Leinenfutter. Mein Geselle Michailo ist ein tüchtiger Arbeiter." Semion blickte sich nach Michailo um und sah, dass dieser seine Arbeit liegengelassen hatte und unverwandt auf die Mädchen starrrte. Auch darüber war Semion sehr erstaunt. Die Mädchen waren allerdings nett: schwarzäugig, rotbackig, rund, und schön gekleidet; und doch konnte Semion nicht begreifen, warum Michailo sie so anstarrte, als ob er sie von früher her kenne. Semion schüttelte vor Erstaunen den Kopf und begann mit der Frau über den Preis zu unterhandeln. Nachdem sie handelseinig geworden waren, faltete er einen Papierstreifen zum Maßnehmen. Die Frau hob das lahme Mädchen auf den Schoß und sagte: "Bei ihr musst du von jedem Fuß ein eigenes Maß nehmen. Für das lahme Füßchen nähe einen Schuh und für das gesunde drei Schuhe. Beide Mädchen haben ganz gleiche Füße: sie sind Zwillinge." Semion nahm Maß und fragte, indem er das lahme Kind anblickte: "Wie kommt das Kind zu einem solchen Fuß? Das Mädchen ist ja so hübsch. Hat sie das von Geburt?" "Nein, die Mutter hat ihr das Füßchen eingedrückt." Matriona mischte sich ein: sie wollte gar zu gerne wissen, wer die Frau sei und wem die Kinder gehörten. "Bist du denn nicht ihre Mutter?" "Nein, Meisterin, ich bin nicht ihre Mutter und nicht einmal ihre Verwandte; es sind fremde Kinder, die ich an Kindes Statt angenommen habe." "Fremde Kinder, und du bemutterst sie so?" "Wie sollte ich sie nicht bemuttern? An meiner Brust habe ich die beiden großgezogen. Ich hatte wohl auch ein eigenes Kind, doch Gott hat 3es mir genommen. Ich habe aber das eigene Kind nicht so lieb gehabt, wie ich diese liebe." "Wessen Kinder sind es denn?" "... Collapse
heike schrieb am 3. März 2024
Kapitel VII: "Und Semion sagte zu Michailo: "Wir haben die Arbeit genommen und müssen jetzt sehen, dass wir durch sie nicht ins Unglück geraten. Das Leder ist teuer, und der Herr ist böse. Dass wir es ihm nur recht machen! Du hast ja schärfere Augen und auch geschicktere Hände: hier hast du das Maß, schneide das Leder zu; ich werde indes die andere Arbeit fertignähen." Michailo gehorchte; er nahm das Leder, das der Herr gebracht hatte, legte es doppelt zusammen, breitete es auf dem Tische aus, nahm das Messer und begann zuzuschneiden. Matriona kam hinzu. Sie sah, wie Michailo arbeitete, und wunderte sich über seine Arbeit. Sie verstand etwas vom Schuster-Handwerk und merkte, dass Michailo das Leder nicht zu Schaftstiefeln, sondern zu leichten Schuhen zuschnitt. Matriona wollte den Gesellen fragen, was er denn mache; doch sie dachte sich: "Ich habe wohl nicht richtig verstanden, was für Stiefel der Herr haben wollte. Michailo wird es besser wissen. Ich will mich nur lieber nicht einmischen." Nachdem Michailo das Leder zugeschnitten, nahm er einen Pechdraht und begann zu nähen. Er nahm aber den Draht nicht doppelt, wie man es bei Stiefeln tut, sondern einfach, wie man Pantoffeln näht. Wieder wunderte sich Matriona, mischte sich aber nicht ein. Michailo nähte immer weiter. Als es Zeit war, zu Mittag zu essen, stand Semion von seiner Bank auf und sah, dass Michailo aus dem teuren Leder ein Paar leichte Schuhe genäht hatte. Semion war außer sich. "Wie kommt es", fragte er sich, "dass Michailo, der sich während der ganzen Zeit noch nie irrte, plötzlich solches Unheil anrichtet? Der Herr hat Randstiefel mit hohen Schäften bestellt, er aber hat Pantoffeln ohne Absätze gemacht und das ganze Leder verschnitten. Wie stehe ich jetzt da? Solches Leder werde ich wohl nirgends auftreiben können." Und er sagte zu Michailo: "Was... Weiterlesen
Kapitel VII: "Und Semion sagte zu Michailo: "Wir haben die Arbeit genommen und müssen jetzt sehen, dass wir durch sie nicht ins Unglück geraten. Das Leder ist teuer, und der Herr ist böse. Dass wir es ihm nur recht machen! Du hast ja schärfere Augen und auch geschicktere Hände: hier hast du das Maß, schneide das Leder zu; ich werde indes die andere Arbeit fertignähen." Michailo gehorchte; er nahm das Leder, das der Herr gebracht hatte, legte es doppelt zusammen, breitete es auf dem Tische aus, nahm das Messer und begann zuzuschneiden. Matriona kam hinzu. Sie sah, wie Michailo arbeitete, und wunderte sich über seine Arbeit. Sie verstand etwas vom Schuster-Handwerk und merkte, dass Michailo das Leder nicht zu Schaftstiefeln, sondern zu leichten Schuhen zuschnitt. Matriona wollte den Gesellen fragen, was er denn mache; doch sie dachte sich: "Ich habe wohl nicht richtig verstanden, was für Stiefel der Herr haben wollte. Michailo wird es besser wissen. Ich will mich nur lieber nicht einmischen." Nachdem Michailo das Leder zugeschnitten, nahm er einen Pechdraht und begann zu nähen. Er nahm aber den Draht nicht doppelt, wie man es bei Stiefeln tut, sondern einfach, wie man Pantoffeln näht. Wieder wunderte sich Matriona, mischte sich aber nicht ein. Michailo nähte immer weiter. Als es Zeit war, zu Mittag zu essen, stand Semion von seiner Bank auf und sah, dass Michailo aus dem teuren Leder ein Paar leichte Schuhe genäht hatte. Semion war außer sich. "Wie kommt es", fragte er sich, "dass Michailo, der sich während der ganzen Zeit noch nie irrte, plötzlich solches Unheil anrichtet? Der Herr hat Randstiefel mit hohen Schäften bestellt, er aber hat Pantoffeln ohne Absätze gemacht und das ganze Leder verschnitten. Wie stehe ich jetzt da? Solches Leder werde ich wohl nirgends auftreiben können." Und er sagte zu Michailo: "Was hast du angestellt, mein Lieber? Du bringst mich um! Der Herr hat Stiefel bestellt, und was hast du da genäht?" Kaum hatte er mit seinen Vorwürfen begonnen, als jemand mit dem Ring vor der Tür klopfte. Sie blickten zum Fenster hinaus und sahen, dass ein Berittener vor dem Hause hielt und sein Pferd draußen anband. Sie öffneten die Türe: der Bursche des Herrn trat in die Stube. "Grüß Gott!" "Grüß Gott! Was willst du?" "Mich schickt die gnädige Frau der Stiefel wegen." "Was ist denn mit den Stiefeln?" "Ja, der Herr braucht eben keine Stiefel mehr. Der Herr ist eben verschieden." "Was sagst du da?" "Wie er von euch nach Hause fuhr, ist er unterwegs im Wagen gestorben. Als der Wagen vor dem Hause hielt und man ihm heraushelfen wollte, fiel er um wie ein Sack. Er war schon ganz erstarrt, mit Mühe und Not zogen wir ihn aus dem Wagen heraus. Nun hat mich die Frau hergeschickt: >Sag dem Schuster, dass der Herr, der vorhin da war und sein Leder zurückgelassen hat, die Stiefel nicht mehr braucht; statt der Stiefel soll er schnell ein Paar Leichenschuhe nähen. Warte, bis die Schuhe fertig sind, und bringe sie gleich mit.< Darum bin ich hergekommen." Michailo nahm die Lederreste vom Tisch, rollte sie zusammen, nahm auch die fertigen Leichenschuhe in die Hand, schlug einen in den anderen, wischte sie mit der Schürze ab und reichte sie dem Burschen. Der Bursche nahm die Schuhe und sagte: "Lebt wohl, Meister und Meisterin! Guten Tag!"... Collapse

 
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