An den Mond
Songtext
Füllest wieder Busch und Tal
still mit Nebelglanz,
lösest endlich auch einmal
meine Seele ganz;
breitest über mein Gefild
lindernd meinen Blick,
wie des Freundes Auge mild
über mein Geschick.
Jeden Nachklang fühlt mein Herz
froh- und trüber Zeit,
wandle zwischen Freud´ und Schmerz
in der Einsamkeit.
Fließe, fließe, lieber Fluß!
Nimmer werd´ ich froh,
so verrauschte Scherz und Kuß,
und die Treue so.
Ich besaß es doch einmal,
was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
nimmer es vergißt!
Rausche, Fluß, das Tal entlang,
ohne Rast und Ruh,
rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu,
wenn du in der Winternacht
wütend überschwillst,
oder um die Frühlingspracht
junger Knospen quillst.
Selig, wer sich vor der Welt
ohne Haß verschließt,
einen Freund am Busen hält
und mit dem genießt,
was, von Menschen nicht gewußt
oder nicht bedacht,
durch das Labyrinth der Brust
wandelt in der Nacht.
Anmerkung: Erstveröffentlicht 1999 auf dem gemischten Album „Rosebud“, Neuaufnahme 2001 für „Vaterland“ (dort erstveröffentlicht auf einem Konstantin Wecker Album)
Musik und Text
Musik: Konstantin Wecker / Text: Johann Wolfgang von Goethe
Abdruckrechte
Sturm & Klang Musikverlag GmbH / Chrysalis Music Holdings GmbH / Alisa Wessel Musikverlag
Erstveröffentlichung
Weitere Veröffentlichungen