An meine Kinder
Songtext
Jetzt seid ihr schon groß und bald aus dem Haus,
die Kindheit ist so schnell vergangen.
Für die Eltern ist deshalb nicht alles aus,
die haben noch andre Verlangen.
Obwohl, ich hätte so manchen Moment
liebend gerne fester gehalten.
Doch man kann sich die Flüchtigkeit der Zeit
nicht nach eigenem Willen gestalten.
Was kann ich euch mitgeben auf diesen Weg
den ihr nun ganz alleine bestreitet?
Die Hoffnung, dass euch mit jedem Schritt
stets meine Liebe begleitet.
Ich hab’s nun mal nicht so mit der Moral
wann sind Kinder gut, wann böse?
Kinder sind schuldlos, haltet sie frei
vom Moralismusgetöse.
Ihr seid ein Wunder. Wie jeder Mensch
geboren aus dem absolut Schönen.
Und die Welt sähe so viel friedlicher aus,
könnt’ man sich daran gewöhnen.
Ich war nie perfekt. Wie könnte ich auch.
Ihr kennt meine Kunst zu scheitern.
Und perfekte Eltern konnten uns doch
im besten Fall nur erheitern.
Was hab ich falsch, was richtig gemacht?
Ihr wart mir doch nur geliehen.
Ich rede nicht gern um den heißen Brei:
ich wollte euch nie erziehen.
Erziehen zu was? Zum Ehrgeiz, zur Gier?
Zum Chef im richtigen Lager?
Ihr wisst es, ich habe ein grosses Herz
für Träumer und Versager.
Einen einzigen, großen Wunsch hätte ich noch,
da seid mit mir bitte konform:
egal was sie dir versprechen, mein Kind,
trag nie eine Uniform.
Es wird nicht leicht. Die Zeiten sind hart.
Es knarzt mächtig im Getriebe.
Ich hoffe euch trägt auch durch Not und Pein
bedingungslos meine Liebe.
Das ist alles was ich verschenken kann,
keine prall gefüllten Konten.
Und Augenblicke der Schönheit, da wir
zusammen uns glücklich sonnten.
Sorgt euch nur nicht um den Vater, nun kommt
euer ganz eigenes Leben.
Ich habe gelernt – und ich dank’ euch dafür –
ohne zu wollen zu geben.
Musik und Text
Konstantin Wecker
Abdruckrechte
Sturm & Klang Musikverlag GmbH / Alisa Wessel Musikverlag
Erstveröffentlichung
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