Fast ein Held
Songtext
Klar bin ich tapfer, fast ein Held,
und mach mein Maul auf, wo ich kann,
kassiere dafür Ruhm und Geld
und klage an.
Es ist auch wichtig aufzuschrein.
Zu viele wolln nichts hören.
Nur, würd ich mich in jedem Fall
genauso laut beschweren?
Zum Beispiel Chile, wo ein Satz
oft schon das Leben kostet.
Wär das Metall in meinem Sang
nicht längst vor Angst verrostet?
Ob Chile, ob El Salvador,
bei uns kann´s ähnlich werden.
Vielleicht hätt ich dann plötzlich Angst,
zu jung zu sterben.
Hätt ich zu meines Vaters Zeit
dasselbe Lied geschrieben?
Manchmal beschleicht mich das Gefühl,
ich wär sehr stumm geblieben.
Was bleibt, ist, diese kleine Glut
des Widerstands zu wahren.
Vielleicht muß sie mal Feuer sein
in ein paar Jahren.
Fassung Ohne Warum (2015):
Klar bin ich tapfer, fast ein Held,
und mach mein Maul auf, wo ich kann,
kassiere dafür Ruhm und Geld
und klage an.
Es ist auch wichtig aufzuschrei´n.
Zu viele woll´n nichts hören.
Nur: würd´ ich mich in jedem Fall
genauso laut beschweren?
In einem Land, in dem ein Satz
oft schon das Leben kostet –
wär´ das Metall in meinem Sang
nicht längst vor Angst verrostet?
Hätt´ ich zu meines Vaters Zeit
dasselbe Lied geschrieben?
Manchmal beschleicht mich das Gefühl,
ich wär´ sehr stumm geblieben.
Was bleibt ist diese kleine Glut
des Widerstands zu wahren.
Vielleicht muss sie mal Feuer sein
in ein paar Jahren.
Musik und Text
Konstantin Wecker
Abdruckrechte
Sturm & Klang Musikverlag GmbH / Chrysalis Music Holdings GmbH / Alisa Wessel Musikverlag
Erstveröffentlichung
Weitere Veröffentlichungen
Zwischenräume – Die Studio-Aufnahmen 1973-1987 (2007)